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Re: Sehen

• DAS BEWUSSTSEIN SEHEN •

Geschrieben von Thomas am 19. November 2005 23:15:38:

Als Antwort auf: Re: Sehen geschrieben von Floco Tausin am 15. November 2005 17:14:32:

Hallo Floco!

Danke für die Antwort.
Ich habe festgestellt, dass die Fäden und Linien tatsächlich etwas näher herankommen, wenn man sich direkt darum bemüht und sich auf sie konzentriert. Nach dem wie ich es verstanden habe, kann man diese Linien und Fäden festhalten und immer näher holen, bis man mit ihnen sozusagen verschmilzt.
Kann man das so sagen?
Bei Castaneda wird der Körper auch in linke und rechte Bewusstheit geteilt. Das Ziel der Seher ist es, in die linke, schweigende Seite einzudringen, so dass man die Möglichkeit hat, zwischen rechter und linker Bewusstheit hin und her zu wechseln. Je nach den Erfordernissen der Umstände. Die linke Seite ist ein zeitloser Zustand erhöhter Bewusstheit. Das scheint auch das Ziel von Nestors Lehren zu sein. Hast Du das schon erreicht? Und funktioniert das Eintreten in die linksseitige Bewusstheit über die Augen, indem man lernt die Fäden anzuhalten und in sie hinein zu zoomen?

Die Energielinien (oder Linien der Welt) bei Castaneda entstehen bei einer bestimmten Fixierung des Montagepunktes, genannt das Anhalten Welt. Ein Zustand in dem man sich der Grenzenlosigkeit des Bewusstseins bewusst wird. Man sieht dort Energie direkt, wie sie im Universum fließt. Castaneda beschreibt es so, dass die ganze Welt, und alles was existiert aus Energielinien besteht, die in einem bestimmten Zustand, zuerst fühlbar und nach einiger Übung auch sichtbar werden. Die Zauberer können diese Linien sehen und ihren Energiekörper an diese Linien heften und sich damit bewegen. Die Linien kommen beim Menschen aus der Gegend unterhalb des Nabels und sind mit allem um uns herum verbunden.

Die Voladores sind Energieräuber, die als riesige schwarze Schatten durch die Gegend fliegen und sich an das menschliche Bewusstseinsfeld anschließen. Die Zauberer sagen, dass der innere Dialog von ihnen diktiert wird und das wir sie nur loswerden in dem wir in die schweigende Seite des Bewusstseins eintreten. Sie sind keine Fäden oder so etwas, sondern große, dunkle Schatten, etwas dunkler als die Nacht. Insofern finde ich die Vergleiche die zu den Mouches Volantes angeführt wurden unzutreffend.
Da Du ja die Moches Volantes eher als sichtbare Bewusstseinstruktur beschreibst, in der wir mehr Bewusstheit finden, so wie ich das verstanden habe.

Gruß
Thomas


>Hallo Thomas
>Danke fürs Kompliment. Ja, dass mein Buch Parallelen mit Castaneda aufweist, bekomme ich immer wieder zu hören. Ich kenne Castaneda nicht besonders gut, habe ihn zwar gelesen, doch dies ist bereits viele Jahre her. Interessant ist der Hinweis, den ich von einem Leser bekommen habe: Es ist möglich, dass sich Castaneda ebenfalls an den Mouches volantes orientiert hat, als er die „Energielinien der Welt“ oder die „Flieger“/“Voladores“ beschrieb. Ich werde mich in einem der nächsten Newsletters mal genauer damit auseinandersezten müssen …
>Zu deiner Frage: Was du als „winzige Punkte, die sich schnell hin und her bewegen“ beschreibst, ist allgemein als „Sternchen-Sehen“ bzw. Kreiselwellen bekannt. Der Seher Nestor interpretiert diese bewegenden Pünktchen als „dynamischen Aspekt der Leuchtstruktur“, d.h. als Energie, die in der Struktur fliesst.
>Die Mouches volantes dagegen sind einzelne Punkte und Fäden, die sich mit dem Blick mitbewegen, eher statisch sind. Sie sind das Gerüst, in welchem die Energie fliesst.
>Diese Frage hatten wir bereits, schau dir für mehr Informationen mal den Eintrag von Simone am 14.9.05 mit dem Titel „Unterschied zwischen Mv´s und Prana?“ sowie meine Antwort darauf an.
>Wenn es um das Thema „Bewusstsein sehen“ geht, ist Nestor mehrdeutig. „Bewusstsein“ bezeichnet für ihn zunächst eine leuchtende Kugel, an welcher wir fixiert sind und wieder darin eingehen werden (im Buch: „Nabel“). „Bewusstsein sehen“ bedeutet hier also, dass du deine eigene letzte Kugel siehst, auf die du dich zubewegst.
>Anderseits hat Nestor auch eine viel allgemeinere Vorstellung von Bewusstsein, die sich auf alles bezieht: Ihm zufolge entsteht aus dieser einen Kugel eine Bewusstseinsstruktur (Mouches volantes), an deren Rändern wiederum unsere materielle Welt gebildet wird. Die Natur der Bewusstseinsstruktur sowie auch der materiellen Welt ist aber wiederum Bewusstsein. Mit anderen Worten: Alles ist Bewusstsein (entweder „dichter“ d.h. materieller, oder geistiger), und egal, wo du hinblickst: Du siehst immer Bewusstsein.
>Jedenfalls konzentrieren sich die Seher vorwiegend auf die Mouches volantes, nicht auf die schnell bewegenden Kügelchen (Kreiselwellen, Sternchen etc.).
>Liebe Grüsse
>Floco



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