Über das Sehen
• DAS BEWUSSTSEIN SEHEN •
Geschrieben von Langhaariger Löwe am 14. April 2006 05:20:06:
Hallo zusammen,
zunächst möchte ich meinen Beitrag mit einem Zitat einleiten, das mir im Zusammenhang des Gesamtkontextes hier im Forum wichtig erscheint.
"Durch Schauen erweitert sich unser Bewußtsein vom Wunder der Schöpfung und unserer Geschöpflichkeit. Da die Evolution der Menschen parallel geht mit der Erweiterung des Bewußtseins, kommt der Vervollkommnung des Sehens zum Schauen die allerhöchste Bedeutung zu. Am Sehen lassen sich bis zur Entwicklung zum Schauen verschiedene Stufen unterscheiden. Den Anfang bildet das bloße Wahrnehmen eines Objektes, ohne daß dieses unser Interesse weckt. Die zweite Stufe besteht darin, daß das Objekt unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. In der dritten Stufe wird das Objekt genauer betrachtet und untersucht. Hier beginnt das Denken und die wissenschaftliche Erforschung. Die höchste Stufe des Sehens, der Beziehung ganz allgemein zu einem Objekt und zur Außenwelt überhaupt, ist dann erreicht, wenn die Grenze zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Betrachter und Betrachtetem, zwischen mir und der Außenwelt bewußtseinsmäßig aufgehoben ist, wenn ich mit der Welt und ihrem geistigen Urgrund eins geworden bin. Das ist der Zustand der Liebe." (Albert Hofmann, "Erinnerungen eines Psychonauten" 2003)
Nachdem ich mich aus einer spontanen Lust heraus dazu entschlossen habe, mich über den aktuellen Stand wissenschaftlicher Forschung zum Thema "Glaskörpertrübung" zu informieren, streifte ich einen interssanten link, der mich auf diese website führte.
Ich habe eine sog. Glaskörpertrübung am meinem linken Auge. Sie trat letztes Jahr nach einem heftigen zusammenprall beim Tanzen auf. Zunächst war ich über diese Erscheinung etwas irritiert und dachte, sie würde wieder verschwinden. Allerdings war dies nicht mehr der Fall. Da ich dieses Auge etwa zwei Monate vorher infolge eines Unfalls mit konzentrierter Lauge intensiv behandeln lassen mußte, schrillten in mir sofort die Alarmglocken hoch. Ein weiterer Arztbesuch? Nein, ich entschied mich dazu, vorher im Internet Recherche zu beschreiben. Das Resultat war für mich niederschmetternd. Die meisten medizinischen Beiträge ließen jede Aussicht auf Therapie dieses Phänomens in die Ferne rücken. Ich hatte einen inneren Film vor Augen - wie der Arzt schulterzuckend meint: " Nun ja, da können wir leider nichts machen. Sie müssen wohl damit leben". (Gerade in diesem Augenblick, während ich jetzt schreibe, ist die Trübung verschwunden (!) - Seltsam...). Wie dem auch sei, Ich folgte den gutgemeinten Tips, vieler Betroffenen, daß ich diesen Flocken ignorieren sollte. Doch befriedigend schien mir diese Lösung nicht. Immerhin (ich bin 27 Jahre alt) sollte ich mein Studium abschließen und mich mit vielen Texten beschäftigen. Diese Flocke nervte mich auf eine außerst tückische Art. Morgens - ich stehe auf - die Flocke direkt in meinem Zentrum des Blickfelds. Ich betrachte die Natur - die Flocke schiebt sich dazwischen. Ich lese ein Buch - die Flocke lenkt mich mit ihrem "Gehüpfe" ab usw. Auch verschiedene Methoden, die Flocke zu "überlisten", in dem ich versuchte, sie außerhalb meines Sichtfeldes zu drängen, waren oft nicht erfolgreich. So blieb mir nicht weiteres übrig, als sie als Bestandteil meiner Existenz annehmen zu lernen. Im Laufe der Zeit, stellte ich fest, daß sie ihre Gestalt sich stets veränderte. Dabei wurde nach einer Konzentrationsübung eine weitere Flocke sichtbar. Beide Flocken sind mit einem Faden verbunden. So viel zur Gestalt.
Als Kind betrachtete ich die umherschwirrenden Zellen mit äußerster Neugier. Sie folgten der Schwerkraft, oder blieben Schwerelos. Allerdings blieben diese Erscheinungen dynamisch. Die Trübung hingegen erschien mir als Blessur - als Makel. Trotz alledem, bin ich von dem Verhalten dieser Erscheinung immer wieder fasziniert. Es scheint so zu sein, daß sie mit unterschiedlichen Bewußtseinszuständen korelliert. Und das beschätigt mich immer wieder aufs neue.Ich kann es nachvollziehen, wenn Menschen, die sich mit dem spirituellen Sehen nicht befaßt haben, sich unverstanden oder "vergackeiert" fühlen, wenn sie mit dem dritten Weg konfrontiert werden. Ganzheitliche Aspekte physischer Manifestationen zu begreifen erfordert (das stell ich jetzt einfach mal so hin) eine grundlegende Spirituelle Entwickung bzw. eine erhöhte Sensibilität. In unserer westlich-naturwissenschaftlich geprägten Gesellschaft wird es uns förmlich aberzogen, einen individuellen, ganzheitlichen Weg zur Heilung zu finden. Es ist, da nehme ich mich nicht aus, außerordentlich schwer eine körperliche Reaktion wie eine Glaskörpertrübung auf ein unerlöstes Spannungsverhältnis unserer Seele zurückzuführen. Die Flocke ist ja schließlich materiell nachweisbar, d.h. wissenschaftlich existent. Diese "Krankheit" wie diese Erscheinung per se definiert wird zu einem "körperlichen Zerfallsprozess" degradiert, in der jegliche Beziehung zu ihr von vorneherein auf Ablehnung getrimmt ist.
Wenn nun jemand sich die Mühe macht, das Forum hier eingehender zu studieren, so treffen hier einige interessante Aspekte aufeinander. Es gibt Menschen, die suchen ärztlichen Rat. Verständlicherweise werden sie ihn hier nicht finden. Da das Medizinwesen, daß das Sehen des Bewußseins zulässt, erstmal in unserem System neu "erfunden" werden müsste. Die schulmedizinischen Rätschläge fallen wiederum auch nicht sonderlich prickelnd aus. Nicht wenige entscheiden sich zu einer Vitrektomie, die meines Erachtens nach als sehr Gefählich eingestuft werden muß. Das Lasern wiederum stellt eine Option dar, die verleichsweise schonend vonstatten geht, aber meines Wissens nach nur in den USA durchgeführt werden kann.
Wenn ich mich mit anderen "Betroffenen" vergleiche, so stelle ich fest, daß die "Leidenspatienten" über meine Trübung vermutlich milde lächeln würden. Ich stelle mir den Extremfall als täglichen Horrortrip vor, der die Menschen in schwere Depressionen stürzen kann.In diesem Forum haben sich auch andere Menschen zu Wort gemeldet. Menschen, die seit längerer Zeit ihre spirituelle Entwicklung inteniviert haben oder wollen. Dieser Begiff der "Mouches Volantes" hat mich aus medizinischer Sicht beschäftigt - und mich hierher gelockt. Daß ich letzlich ein Forum gefunden habe, daß mir endlich Antworten liefert verdanke ich meiner Trübung. Ich treffe hier eine interessante Dialektik. Daß frustierte "Patienten" dazu einlädt erstmal sich auf etwas wesentliches zu konzentrieren. Ohne jetzt ein Exempel für die Esoterik zu statuieren, dürfen sich alle Interessierte den Erscheinungsformen des Bewußseins - was Trübungen ja zweifelsfrei sind (sonst wären sie nicht bewußt sichtbar) aus einer neuen Perspektive nähern. Hier hält kein Weißkittel Monologe. Hier wird das Bewußsein und das Wesen der Trübung zum Forschungsobjekt...
Ich habe mich mit dem Sehen beschäftigt. Habe das Sehen für meine bescheidenen Verhältnisse studiert und bin auf erstaunliche Erkenntnisse gekommen. Eine Verbindung zwischen den "Floaters" und dem Bewußsein habe ich feststellen können, aber ich habe mich bisher nicht wirklich längere Zeit und eingehender damit beschäftigt. Das wird bzw. hat sich geändert. Dieses Forum hat dazu beigetragen, daß mein Interesse außerordentlich gewachsen ist, dem Wesen des Floaters näher zu kommen. Nicht zuletzt deshalb, da die Trübung eine liebevolle Aufmerksamkeit erfahren, und im Augenblick, daß muß ich nochmal loswerden, sich verabschiedet hat.
Als ich vorhin in den Spiegel schaute - nach der Zigeunermeditation - habe ich begriffen. Es geht um weitaus mehr als eine optische Erscheinung. Die Trübunghat mich auf einem Weg begleitet, der mich dort hinführt, wo das Schauen zu Hause ist.
Vielen Dank für die reichhaltige Inspiration
David
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Antworten:
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