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Das Buch, die Brücke und die erste Erfahrungen mit MV's


DAS BEWUSSTSEIN SEHEN

Geschrieben von rlx am 08. Mai 2005 22:45:25:

Hallo Floco,

als ich das Buch vor zwei Wochen bekommen habe, wollte ich es natürlich sofort lesen. Komischerweise konnte ich, wie schon x-man es geschrieben hat(ein Paar Threads drunter) am Anfang mich sehr schlecht darauf konzentrieren. Am ersten Tag habe ich mit mehreren Anläufen es versucht und wurde ständig durch irgendwelche Gedanken, Müdigkeit oder plötzlich auftretenden Heißhunger, was mich veranlasste mich vollzustopfen, immer davon abgehalten es längere Zeit zu lesen. Es war so, als ob sich etwas in mir dagegen wehren würde, das Buch zu lesen. Ich fand es komisch davon zu lesen, wie du es versucht hast, dieses Möbelstück zu reparieren und es nicht konntest und ich genauso versucht habe endlich das Buch zu lesen und es auch nicht konnte. Am Abend entschloß ich mich früher ins Bett zu gehen um auszuschlafen und gleich morgen früh das Buch zu lesen, da ich diese Müdigkeit als Folgen der vergangenen Arbeitswoche (es war Samstag) und wenig Schlaf erklärte und davon ausging, daß am nächsten Morgen ich frisch ausgeruht keine Probleme damit haben werde. Falsch gedacht! Als ich direkt nach dem Frühstück es wieder mal in Angriff genommen habe, hatte ich plötzlich wieder diesen Heißhunger (hallo, ich hab gerade gefrühstückt und war satt). Nachdem ich erneut was gegessen habe, las ich ein Paar Seiten und verspürte extreme Müdigkeit. Entmutigt legte ich mich auf die Sofa und schlief eine Zeit lang. Danach machte ich eine Stunde Entspannung mit Audiostrobe-Brillen, schaute Formel 1 im Fernsehen, surfte anschließend etwas im Internet und versuchte es nochmal und es klappte! Ich konnte das Buch mehrere Stunden am Stück lesen, mit einer Pause fürs Nachbildersehen-Test und hatte am Abend bis zur Hälfte durch. Beim Lesen des Buches stellte sich bei mir der Zustand der gesteigerten geistigen Klarheit ein (sehr klare und ruhige Gedanken, deutlich stärkeres Summen im Kopf als sonst, erhöhtes Körperbewußtsein und gesteigerte Aufmerksamkeit in der Wahrnehmung), welchen ich sehr oft beim Lesen der Castaneda-Bücher hatte. Beim Lesen der zweiten Hälfte eine Woche später hatte ich diesen Zustand leider nicht mehr gehabt.

Meine rein persönliche Meinung zu dem Buch. Schon beim lesen der Textauszüge, noch bevor ich das Buch bestellt habe, hatte ich ständig den Eindruck gehabt, daß du deinen Schreibstil(und Geschichtenaufbau) extrem an den von Castaneda orientierst. Beim Lesen des Buches wurde der Eindruck immer stärker. Alles - Dialoge, Verhalten der Protagonisten, der Aufbau deiner Unterweisung usw. erinnerte mich an Castanedas Bücher. So musste ich unfreiwillig diesen Vergleich immer wieder ziehen. Den Witz, die unvergleichliche Atmosphäre und vor allem die innere Kraft der Castanedas Bücher erreicht dein Buch aber nicht, was allerdings auch kein anderes Buch erreichte, welches ich bis jetzt gelesen habe. CC war ein wirklich exzellenter Erzähler. So gesehen fand ich dein Buch dennoch äußerst interessant und lesenswert. Für die Inspiration und neue Impulse, die mir mal wieder neue Möglichkeiten eröffnet haben und mich antreiben bedanke ich mich sehr herzlich bei dir und hoffe auf eine Fortsetzung des Buches.

Jetzt zu der Brücke und meinen ersten Erfahrungen mit MV’s.

Beim Lesen des Buches war ich sofort heiß darauf die ganzen Techniken auszuprobieren. Als Erstes versuchte ich es mit Nachbildersehen und stellte überraschend fest, dass ich die Nachbilder ziemlich gut in der Mitte festhalten oder willentlich nach rechts oder links verschieben konnte. Da zahlen sich wohl die regelmäßigen Übungen mit Tafeln von Chartres aus? Ich weiß nur, dass ich früher schon, wenn ich reinzufällig diese Nachbilder sah, mich immer gewundert habe, warum sie ständig nach unten wegschwimmen und ich sie erst mit Blinzeln wieder hochbekomme.

Am nächsten Wochenende, bevor ich über die Brücke aber bereits über die MV’s las, ging ich am Fluß entlang, außerhalb der Stadt spazieren. Es war ein später sonniger Nachmittag und nach einer Stunde setzte ich mich im Schatten der Bäume an einer Bank, wo ich ruhig den wolkenlosen Himmel betrachten konnte, ohne dabei von der Sonne geblendet zu werden. Zuerst betrachtete ich diese hellleuchtende kleine umherschwirrende, plötzlich auftauchende und nach kurzer Zeit wieder verschwindenden Punkte am Himmel, über welche ich schon früher in verschiedenen OBE-Foren gelesen habe und auch danach bewußt sah. Ich experimentierte mit dem Schielen der Augen(Doppeln), um sie besser und schärfer sehen zu können. Dabei sah ich zum ersten mal bewusst die MV’s an. Als ich sie aber sah, erinnerte ich mich daran, dass ich sie schon seit der Kindheit immer wieder sah, aber ihnen nie irgendeine Bedeutung beigemessen und als Schmutzpartikel und Feuchtigkeit an den Augen erklärt habe. Die MV’s bewegten sich nach dem Blinzeln kurz nach oben, dann fielen sie direkt nach unten oder schwammen zur rechten oder zur linken Seite(mit Neigung nach unten) entweder gleichmäßig mit verlangsamender oder sich steigernder Geschwindigkeit, aber auch ruckelnd. Ein paar mal habe ich es kurz geschafft einige von diesen dunklen oder transparenten, aber umrandeten Kreisen kurz festzuhalten, aber meistens scheiterte ich daran oder schaffte sie zumindest in der Bewegung etwas zu verlangsamen(rein subjektiv gesehn). Nach langem Betrachten des Himmels (ab und zu durch vorbeigehende Menschen abgelenkt, die mich bestimmt für bescheuert hielten starr in den Himmel schauend zu sehen ;-) ) schaute ich wieder nach unten Richtung Wasser und entspannte meine Augen. Als ich wieder nach oben schaute, sah ich kurz in meinem Blickfeld ein neuartiges Gebilde(ca. 3 cm breit, subjektiv gesehen) aus dicken transparenten aber dunkelumrandeten Fäden, die wie ein stark verformtes Kreuz(glaube mich zu erinnern) oder Ähnliches aussahen. Nur war dieses Gebilde extrem schnell wieder unten aus meinem Blickfeld raus. Durch Blinzeln schaffte ich es erneut ganz kurz hochzubekommen. Danach sah ich es nicht mehr. Habe diesem MV keine besondere Bedeutung beigemessen und konzentrierte mich weiter auf die Kreise. Ich habe festgestellt, dass ich durch Blinzeln immer wieder die gleichaussehenden Gruppen von Kreisen auf dieselbe Stelle schieben konnte, von wo sie dann wieder wegschwammen.

Danach ging ich nach Hause. Schon beim Aufstehen und Weitergehen, merkte ich wie unglaublich leicht und irgendwie „katzenhaft“ meine Bewegungen waren. Das Umgebungslicht sah irgendwie „unreal“ aus, so ähnlich, wenn man mit geschlossenen Augen lange Zeit direkt in die Sonne sieht und danach alles betrachtet. Die Farben waren irgendwie anders und ich blieb doch tatsächlich immer wieder stehen, um verschiedene Details, Insekten etc. anzuschauen und staunend die Umgebung zu betrachten, so wie ich es später in deinem Buch gelesen habe, wo du zum zweiten mal im „Emmentaler Kochtopf“ warst. Ich fühlte mich leicht euphorisch und musste einige verwundete Blicke der entgegenkommender Spaziergänger kassieren, wo ich so dämlich grinsend und immer wieder stehendbleibend gegangen bin. Es war ein krasser Unterschied in meiner Wahrnehmung der Umgebung bevor ich zur Bank ging und danach. Zuerst spazierte ich, in meine Gedanken versunken, ohne wirklich was von der Umgebung zu merken, aber danach genau umgekehrt. Der Zustand hielt an, bis ich die Stadt erreicht habe.

Hmmm, war das alles nur eine Einbildung durch die aufgebaute Erwartungshaltung oder schaffte ich tatsächlich durch die Konzentration auf die MV’s einen veränderten Bewusstseinzustand zu erreichen?

Dieses Wochenende wollte ich das wiederholen, das schlechte Wetter spielte aber nicht mit. Erst heute Abend kam die Sonne wieder raus und der Himmel war kurze Zeit fast wolkenlos. Ich setzte mich vor das Fenster und betrachtete erneut die MV’s und die Leuchtpunkte eine Zeitlang. Danach schaute ich, wie schon letztes mal, nach unten um die Augen zu entspannen und danach wieder nach oben und sah zum zweiten mal diese Fäden. Da ich das Buch schon letzte Woche fertig gelesen habe, wusste ich jetzt von der Brücke. Ich versuchte diese Fäden genauer zu sehen, aber sie glitten viel zu schnell nach unten Weg, um ihre Form richtig zu betrachten.

-- Frage zwischendurch: sehen die Fäden auf dem Titelbild des Buches so, wie du die Brücke gesehen hast? --

Ich versuchte diese Fäden erneut „hochzublinzeln“ aber sie kamen nicht wieder. Ich fand heraus, dass ich wieder nach unten schauen muß und dann nach oben, damit sie wieder kommen. So schaffte ich sie immer wieder für kurze Zeit diese Fäden an meinem Blickfeld vorbei gleiten zu lassen und sie zu betrachten. Dabei stellte ich fest, dass ihre Form sich vom Mal zu Mal unterscheiden würde, aber einige Male sah ich deutlich ein (subjektiv gesehen) ähnliches Gebilde wie auf dem Titelbild des Buches, allerdings nur eine Hälfte davon und ohne diesen langen vertikalen Faden. Charakteristisch war nur diese umgedrehte V-Spitze in der Mitte. Den Rest konnte ich nie genauer betrachten, weil diese Fäden huschten viel zu schnell von oben nach unten oder zur rechten Seite(absinkend). Ab und zu sah ich auch den vertikalen Faden an der rechten Seite, aber ziemlich kurz und krumm(oder das war der horizontale Faden der nach unten oder nach oben gebogen war). Ab und zu sah dieses Gebilde eher wie ein verformtes und nicht geschlossenes Rechteck und ab und zu konnte ich die Form nicht bestimmen.

Jetzt zur Hauptfrage: war das deiner Meinung nach ein Teil dieser Brücke oder nicht?
Soll ich mich mehr darauf konzentrieren oder erst lernen die Kreise festzuhalten?

Viele Grüße
rlx



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