Leib oder Seele?
Dieser
Artikel ist von Floco
Tausin,
dem Autor des Buches „Mouches Volantes - die Leuchtstruktur des Bewusstseins“
geschrieben. Er fasst das Leib-und-Seele-Problem in den Wissenschaften
mit Hinweis auf verschiedene Links zusammen und schlägt schliesslich als Ausweg das eigene Erleben
und Sehen des Bewusstseins vor – auf der Wissensgrundlage
des Sehers Nestor.
Eine
zentrale Frage in der Philosophie, mittlerweile aber auch in den
Naturwissenschaften ist die nach dem Verhältnis zwischen Bewusstsein
und Materie. Braucht das Bewusstsein eine materielle Grundlage?
Oder hängt die sinnlich wahrnehmbare Materie letztlich nur
vom menschlichen Bewusstsein ab?
In
der Vergangenheit:
Neu ist die Frage nicht: bereits in der Antike kannten
die Philosophen das Problem des Leib-Seele-Dualismus. Descartes hat Geist (res cogitans) und Materie (res extensa) strikte getrennt.
Dieser Dualismus wurde im 18. Jahrhundert von den französischen
Aufklärern in Frage gestellt: Geist und Materie sollten verbunden
sein. Seit dieser Zeit haben sich bezüglich dieser Frage verschiedene
Lager gebildet: Idealisten, Materialisten, Agnostiker; seien es
Dualisten oder Monisten.
Heute:
Dieser
Dualismus kann heute als überwunden betrachtet werden. Wenn
ein Zusammenhang zwischen Körper und Geist angenommen wird,
so ermöglicht dies den empirischen Wissenschaften theoretisch die Erkenntnis von Bewusstsein oder Geist durch die
Erforschung des Körpers. Geistes- und Bewusstseinszustände
hängen demnach von chemischen und biologischen Prozessen im
Körper ab. So suchen Hirnforscher, Neurobiologen und selbst
Quantenphysiker nach den Ursachen und den Bedingungen des Bewusstseins.
Es ist bezeichnend, dass das Problem nach wie vor nicht gelöst
ist. Zwar können elektrochemische und biologische Vorgänge
im Körper festgestellt und unterschieden werden; zwar können
Teilaspekte des Bewusstseins benannt und verschiedenen Hirnregionen
zugeordnet werden. Dennoch bleibt die Frage, wie aus körperlichen
Vorgängen ein zusammenhängendes, individuelles ganzes
Bewusstsein entstehen kann.
In
der Zukunft:
Das Problem des Bewusstseins ist mittlerweile genauso
komplex wie seine Lösung attraktiv ist: Es gibt daher Meinungen,
dass die Lösung der Frage nach dem Wesen des Bewusstseins eine
wissenschaftliche Revolution mit bisher ungeahnten Folgen für
alle Lebensbereiche auslösen werde. Diese Revolution aber sei
nur durch eine breit angelegte Vernetzung aller Forschungsrichtungen
möglich. So wird von verschiedenen Seiten der Ruf nach einer Wissenschaft des Bewusstseins laut. Die Voraussetzungen
scheinen günstig, wenn heutige empirisch orientierte Wissenschaftler
im Zusammenhang mit der Bewusstseinsfrage auch philosophische Fragen
aufwerfen. Auf der anderen Seite ist in der Philosophie ein vermehrtes
Interesse an der empirischen Bewusstseinsforschung festzustellen,
zumal viele Philosophen heute darin übereinstimmen, dass die
verschiedenen Bewusstseinszustände an verschiedene Gehirnaktivitäten
gebunden sind. Eine zukünftige Wissenschaft des Bewusstseins
ist aber umstritten, denn gegenwärtig fehlt der theoretische
Hintergrund – beispielsweise ist unklar, welche Methoden aus
welcher wissenschaftlichen Richtung bereitgestellt werden müssten,
um sich der Lösung des Bewusstseins anzunähern.
Links
zum wissenschaftlichen Diskurs über das Verhältnis von
Geist und Materie
Wissenschaften
Wissenschaft:
Philosophie
http://www.philosophie.uni-mainz.de
In
diesem ausführlichen Aufsatz erklärt Thomas Metzinger
das „Problem des Bewusstseins“. Dabei erörtert
er Fragen nach den Voraussetzungen einer neuen Wissenschaft
des Bewusstseins, nach den Eigenschaften bewussten Erlebens
und stellt einen Katalog konkreter Probleme in der Bewusstseinsforschung
auf. Auch auf der Seite zu finden: moderne Varianten des
klassischen Leib-Seele-Problems.
http://www.uni-magdeburg.de
Informative philosophische
Aspekte des Geist-Materie-Problems: Eine Antrittsvorlesung
von Arno Ros an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
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Wissenschaft:
Naturwissenschaft
http://www.perlentaucher.de
Rezensent
Ulrich Schnabel über das Buch des Neurologen Antonio
Damasio „Ich fühle, also bin ich“. Damasio
macht auf Descartes’ Irrtum, nämlich die Trennung
von geistigen Prozessen und körperlichen Emotionen
aufmerksam und sieht als Grundlage des Bewusstseins das
Wechselspiel zwischen körperlichen und geistigen Prozessen.
https://de.wikipedia.org
Diese
Seite der Wikipedia beinhaltet eine Abbildung des kartesianischen
Theaters. Descartes war der Gründer des kartesianischen
Dualismus der die Trennung Seele und Leib im 17. Jahrhundert
einführte, der aber sehr bald vom kartesianischen Materialismus
- der Geist ist von der Materie abhängig - abgelöst
wurde.
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Das
Geist-Materie-Problem in den Pseudowissenschaften
Für
die Religionen, die Mystik und die Esoterik scheint der Fall klar
zu sein: Dort ist es eine transzendente Macht (Gott,
Geist, etc.), welche der materiellen Welt wie auch den Lebewesen
das Leben einhaucht. Auch diese Auffassung kann entweder dualistisch
sein (Gott hat nichts mehr mit seiner Schöpfung zu tun), oder
monistisch (Gott und die Welt hängen untrennbar zusammen).
Gegenüber den Wissenschaften, die versuchen, das Problem rational,
objektiv und so empirisch wie möglich anzugehen, ist die Grundlage
der Haltung der Pseudowissenschaften der eigene Glaube,
aber auch die eigene Erfahrung.
https://www.mouches-volantes.com
Auf
die eigene Erfahrung d.h das Sehen beruft
sich auch der Seher
Nestor. Seiner monistischen Haltung
zufolge ist das eigene Bewusstsein der Ursprung der stofflichen
Welt. Er erklärt, dass das Bewusstsein in Form einer
aus sich selbst leuchtenden Struktur gesehen werden kann,
welche die materielle Welt hervorbringt. Erste schwach leuchtende
Teile dieser Bewusstseinsstruktur werden von vielen Menschen
als das entoptische Phänomen mouches
volantes wahrgenommen.
Das Sehen des Bewusstseins
durch den inneren Sinn führt zu direktem Wissen und Ekstase. Der Weg dazu wurde von Nestor
aufgezeigt und wird im Buch "Mouches volantes – die Leuchtstruktur des Bewusstseins"
von Floco Tausin beschrieben.
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