Re: Übung für das Sehen der Leuchtstruktur (Mouches volantes)
• DAS BEWUSSTSEIN SEHEN •
Geschrieben von Folkert Nanninga am 15. Juni 2004 16:33:08:
Als Antwort auf: Übung für das Sehen der Leuchtstruktur (Mouches volantes) geschrieben von Floco Tausin am 09. Mai 2004 19:12:03:
>Hallo, zu diesem Thema habe ich im Web folgende interessante Informationen
erhalten, die, wenn erlaubt, ich gerne weitergebe.
Die Quellen sind im Text angegeben.
Die Tafeln von Chartres
eine archaische Meditationstechnik und ihre Bedeutung für die moderne Bewußtseins- und Hemisphärenforschung
Kulturgeschichtlicher Hintergrund
Die Drei Tafeln der Gralslegenden*
Unter den Traditionen, denen die kirchliche Inquisition im Mittelalter ein Ende bereitete befand sich auch die Legende von den Drei Tafeln des heiligen Grals. Ihr zufolge gab es drei Gralstafeln: die rechteckige Abendmahlstafel, die quadratische, die auf Josef von Arimathäa zurückgeht und die runde, die der Magier Merlin am Hofe Uther Pendragons einführte und die durch König Artus und seine Gralsritter (Ritter der "runden Tafel"/ round table / table ronde) weithin bekannt wurde. Durch Chrestien de Troyes, Wolfram von Eschenbach und Robert de Borron wurde der Legendenkreis im frühen und Hochmittelalter literarisch zu einer neuen Blüte gebracht. Im späteren Mittelalter jedoch findet sich von dieser Überlieferung kaum noch eine Spur.
*Die Abbildungen stammen aus:
Louis Charpentier: Les Mysteres de la Cathedrale de Chartres; Robert Laffont Paries 1966 (Abb.26-2)
Pierre Derlon: Die Gärten der Einweihung, Sphinx Verlag, Basel 1978 (Abb.26-1 und 26-3)
Gothische Kathedralen
Die Neubelebung der Gralslegenden im Mittelalter fällt zeitlich zusammen mit dem Bau der großen gotischen Kathedralen in Frankreich. Und es scheint, daß die Baumeister den drei Tafeln damals eine große Wichtigkeit beimaßen.
Es ist überliefert, daß die Anlage einer Kathedrale mit dem Vermessen einer rechteckigen Tafel begonnen wurde, der späteren Apsis. An sie schlossen sich (flächengleich) eine auf der Spitze stehende quadratische und eine runde Tafel an. Am Ende der runden Tafel entstand das Portal(siehe Abb. 26-1).
Auch im fertigen Bau begegnen wir Spuren der Tafeln: Das runde Labyrinthe und quadratische Einlegearbeiten auf dem Boden sind in etlichen dieser Kathedralen bis auf den heutigen Tag erhalten. Über die Bedeutung jedoch, die diese Symbole für die Baumeister gehabt haben müssen, waren wir bis vor kurzem auf Vermutungen angewiesen.
Die Meditation der Zigeuner
1977 veröffentlichte Pierre Derlon ein Buch über bisher geheimgehaltene Traditionen französischer Zigeuner. Darin beschreibt er eine Meditation, in der sechs flächengleich Tafeln Verwendung finden, zwei runde, zwei auf der Spitze stehende quadratische und zwei rechteckige. Jede der drei Formen ist doppelt und in den Farben rot und blau ausgeführt. Die Zigeuner nennen diese Meditationstafeln "Die Tafeln von Chartres", und in der Tat läßt sich nachweisen, daß der Grundriß der Kathedrale von Chartres genau auf diesen Formen aufbaut (siehe Abb.26-3).
Für die Meditation werden die Tafeln in zwei Reihen und mit versetzten Farben ausgelegt (siehe Abb.26-3). Der Meditierende setzt sich davor und betrachtet die Tafeln auf eine Weise, die stark veränderte Bewußtseinszustände hervorruft. Von dieser Betrachtungsweise und ihren psychischen und physiologischen Auswirkungen soll im
Folgenden die Rede sein.
Zwei Arten zu "schauen".
Die Meditation mit den Tafeln von Chartres ist aus physiologischer Sicht insofern besonders interessant, als sie eine recht ungewöhnliche Verwendung der Augen beinhaltet. Einerseits gehen die Augen bei der Betrachtung der Tafeln in eine starke Schielstellung, die, wäre sie nicht willkürlich, durchaus als pathologisch zu bezeichnen wäre. Und andererseits findet im Laufe der Betrachtung eine extreme Beruhigung der willkürlichen und unwillkürlichen Augenbewegungen statt, mit der eine deutliche Bewußtseinserweiterung einher geht. Beide Aspekte sind zum Verständnis der Vorgänge, die durch die Betrachtung der Tafeln ausgelöst werden, gleichermaßen wichtig.
Das Schielen
Der Betrachter der Tafeln hat zwei Reihen zu je drei Tafeln vor sich liegen. Die Anordnung der Tafeln und ihre Farben (rot und blau) ist aus der Abbildung 26-3 zu ersehen. Der Betrachter bringt seine Augen in eine leichte Schielstellung, so daß er von der vor ihm liegenden Anordnung ein Doppelbild erhält: anstatt zwei Reihen von Tafeln sieht er vier. Wenn er die Schielstellung seiner Augen noch etwas verstärkt, kann er die inneren zwei Reihen derart zur Deckung bringen, daß anstelle der vier Reihen nur noch drei zu sehen sind. Wobei die mittlere Reihe zu einem Teil vom linken und zum anderen Teil vom rechten Gesichtsfeld gesehen wird. Abbildung 26-4 zeigt die Phasen dieses Vorgangs exemplarisch anhand der runden Tafel, die dem Betrachter am nächsten liegt. Phase e entspricht der korrekten Betrachtungsweise der Tafeln.
Der Übergang vom "normalen" sehen zum binokularen schauen zum Schielen setzt eine gewisse Entspannungsfähigkeit voraus, die nicht bei jedermann in gleichem Maße gegeben ist. Wer sie hat, wird beobachten können, daß während des ganzen Vorganges die Augen die ursprüngliche Scharfstellung der Augen auf die Tafeln erhalten bleibt: das mittlere, durch die Schielstellung entstandene Bild erscheint ebenso randscharf wie die ursprünglichen Tafeln, obwohl sich der Winkel der Sehachsen zueinander verändert hat, so als läge der betrachtete Gegenstand viel näher an den Augen. Es scheint, daß gekoppelte Akkomodationsmechanismen von einander getrennt werden (siehe 26-5), eine Erfahrung die von Anfängern in der Regel als interessant und aufschlußreich erlebt wird.
Gelingt es dem Betrachter, unter Beibehaltung der ursprünglichen Fokussierung die Augen in die Schielstellung zu bringen, so erscheint ihm das mittlere Bild, das ja als einziges binokular gesehen wird, klarer und realer als die beiden äußeren.
Der "weiche Blick"
Für den zweiten Aspekt des Schauens hat sich in der Praxis die Bezeichnung "weicher Blick" eingebürgert (G.Pennington 1981).Er beinhaltet ein "Nicht-vereinnahmenlassens" der Aufmerksamkeit des Betrachters durch seine visuellen Erlebnisse mit den Tafeln. Während der Blick auf die Tafeln gerichtet ist, bleibt die Aufmerksamkeit offen für alle möglichen anderen sensorischen Reize: visuelle (aus der Peripherie des Gesichtskreises), akustische und körperliche Wahrnehmungen,
die nicht unmittelbar mit der Betrachtung der Tafeln zu tun haben, werden nicht ausgeschlossen, sondern ganz bewußt parallel zum visuellen Erleben mit den Tafeln aufgenommen. Der Betrachter lernt sehr schnell, zwischen der Betrachtung der Tafeln und der Instanz "Aufmerksamkeit" zu unterscheiden. Er nimmt diese zwei Aspekte seiner Wahrnehmung als getrennt bzw. trennbare Funktionen differenzierter wahr als gewöhnlich. Das führt zu einer deutlichen Entkrampfung im Bereich der Augen und zu einer Gelassenheit, die in der Regel als wohltuend von manchen aber (zunächst) als beängstigend empfunden wird.
Diese Entkrampfung ist eine Grundvoraussetzung für die korrekte – schielende Betrachtung der Tafeln. Der weiche Blick bringt bei den meisten Anfängern eine erstaunliche Beruhigung der sakkadischen Augenbewegungen mit sich. In fortgeschrittenen Stadien der Betrachtung der Tafeln ruhen die Augen meist völlig regungslos auf der mittleren Tafelreihe. Die Aufmerksamkeit die sich inzwischen gleichmäßig über das gesamte Sensorium verteilt hat (weicher Blick),wird als eigentlich erlebende Instanz empfunden. Auch Gedanken und geistige Bilder können auf diese Weise ruhig betrachtet werden, ohne daß sie den Betrachter ihrerseits vereinnahmen. Die Ruhigstellung der Augen und die Erweiterung der Aufmerksamkeit auf die sensorische Peripherie ist nicht für jedermann leicht zu erreichen. Bei sehr nervösen Menschen Kann es zu einer Krise kommen, in der die Sakkaden zunächst extrem zunehmen, bevor Ruhe einkehrt. Auch katharische Entladungen sind dabei keine Seltenheit. In der Regel hat derjenige der eine solche Krise erlebt, jedoch wenig Schwierigkeiten,
die seelische Grundlage der Krise zu verstehen und versteht sich danach nicht selten wie erlöst.
Das Zusammenwirken von Schielen und weichem Blick
Die Erweiterung der bewußten Aufmerksamkeit auf das gesamte sensorische Geschehen wie auch auf die geistigen Prozesse im Weichen Blick wirk äußerst desorientierend.
Es handelt sich zweifellos um einen hypnotischen Zustand, der dadurch gekennzeichnet ist, daß kein geistiger "point of focus" mehr gegeben ist. Es wäre ein leichtes dabei einzuschlafen, wären da nicht noch die Tafeln, die der so erweiterten Aufmerksamkeit einen Halt, eine Mitte geben.
Dieses Prinzip der Desorientierung spielt in allen uns bekannten Meditationsformen eine zentrale Rolle und man kann auch beobachten, daß bei all diesen Techniken eine solche Mitte, ein Anker wie wir ihn nennen, eine zentrale Rolle spielt, sei durch beobachten oder zählen der Atemzüge, durch Wiederholungen bestimmter laute oder Worte, durch Bewegungen, bestimmte Sitzhaltungen oder sonstige Techniken. Immer wird dem Meditierenden etwas an die Hand gegeben, das einerseits seine (hypnotische Desorientierung fördert und ihn andererseits inmitten dieser Desorientierung wach hält.
Das besondere an den Tafeln von Chartres ist, daß es sich bei ihnen um einen visuellen Anker handelt.
Der Umstand, daß der Blick des Betrachters auf einem Bild ruht, das zur einen Hälfte vom linken und zur anderen Hälfte vom dem rechten Gesichtsfeld gesehen wird, bringt wertvolle Aufschlüsse über Lateralitätsprobleme und deren Behebung. DA das linke visuelle Halbfeld mit der rechten Hemisphäre das rechte Halbfeld mit der linken Hemisphäre verbunden ist, gibt die Farbtönung des mittleren, virtuellen Bildes einen Hinweis auf das relative Überwiegen der einen oder anderen Seite (laterale Dominanz).
Laterale Dominanzen – Beobachtungen aus der PraxisDie Tafeln als Feedbackanordnung für Lateralitätsprobleme
Die durch Schielen entstandenen Doppelbilder der Tafeln werden derart zur Deckung gebracht, daß
In der Mitte eine neue Reihe von Tafeln sichtbar wird, die zur einen Hälfte mit dem linken und zur anderen Hälfte mit dem rechten Gesichtsfeld gesehen wird. Die versetzte Anordnung der Farben rot und blau ermöglicht es dem Betrachter, sofort etwaige laterale Dominanzen selber zu erkennen. Abbildung 26-6a zeigt , wie die mittlere Reihe von Tafeln zu sehen ist, wenn keinerlei Dominanz vorliegt. Aus den Farben rot und blau ergibt sich in der Mitte eine Mischfarbe (grau-violett). Dabei spielt es keine Rolle welcher Anteil von welchem Gesichtsfeld gesehen wird.
Abbildung 26-6 b zeigt das Bild, das bei einer Dominanz des linken visuellen Feldes zu sehen ist. In der Mitte erscheint das Bild der rechten Tafelreihe. Das Bild des nicht dominanten Gesichtsfeldes (linke Hemisphäre) ist nach unseren Erfahrungen (in Deutschland) häufiger anzutreffen als der umgekehrte Fall. Bei extremen Dominanzproblemen kann es eine ganze Weile dauern (Stunden oder auch Tage), bis der so behinderte Betrachter überhaupt ein Doppelbild sehen kann. Mit Hilfe geeigneter Hilfsmittel (Kerzen, Knotenschnüre etc.) gelang es jedoch bisher in allen Fällen (außer bei extremer einseitiger Schwachsichtigkeit), den Zugang zum Doppelbild zu finden.Besondere Probleme umtrainierter Linkshänder
Bei Linkshändern die im frühem Alter durch erzieherische Maßnahmen zum Gebrauch der rechten Hand angehalten wurden, zeigen sich Lateralitätsprobleme besonders deutlich. In der Regel ist es ihnen zunächst nicht möglich, die beiden inneren Tafelreihen zur Deckung zu bringen: kurz vor dem entscheidenden Moment befallen sie die verschiedensten körperlichen Symptome (Übelkeit, starke Schmerzen, Zittern und (u. ä.). Auch psychische Nöte stellen sich ein, die ein weiteres Schauen auf die Tafeln zu verhindern drohen. Nur durch den weichen Blick, den sie mit einiger Übung lernen, auch in solchen Situationen beizubehalten, ist es ihnen möglich, durch dieses Stadium (horror fusionis) hindurch zu gehen und die inneren Tafelreihen zur Deckung zu bringen. Das räumliche Sehvermögen, das bei umtrainierten Linkshändern häufig behindert ist, kann sich natürlich erst wieder einstellen, wenn die aufgezwungene Lateralität nicht nur optisch, sondern auch zerebral behoben ist. Genau in diesem Bereich scheinen die Tafeln eine besonders starke Wirkung zu haben, die jedoch wissenschaftlich noch nicht untersucht wurde. In einem Fall gelang es einem solcherart behinderten Mann nach drei Monaten beständigen Übens, (in denen er, wie er es ausdrückte durch die Hölle ging",) die inneren Tafelreihen zur Deckung zu bringen. Schlagartig stellte sich das räumliche Sehvermögen ein. Wie verzaubert ging er stundenlang umher und bestaunte die Welt, so als sähe er sie zum ersten Male.
In anderen Fällen läuft die Wiedergewinnung des räumlichen Sehvermögens nicht so dramatisch. In der Regel bleibt die Dominanz des einen Gesichtsfeldes (einschließlich der zerebralen Gegebenheiten, die dafür verantwortlich sind) auch dann erhalten, wenn die mittlere Tafelreihe erfolgreich zur Deckung gebracht wurde. Erst im laufe der Zeit kann das schwächere Bild "in den Vordergrund" geholt werden, bis es schließlich gleichwertig neben dem anderen steht. Dieser Prozeß kann Monate dauern und setzt bei den so geschädigten große Willenskraft und Ausdauer voraus.
Lateralitätsbeobachtungen bei Normalsichtigen
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die in 26-6c und d illustrierten Beobachtungen Normalsichtiger (ohne ausgeprägte laterale Dominanzen).
Wenn sie sich vor die Tafeln setzen, dauert es in der Regel nur kurze Zeit, bis sie die mittlere Tafelreihe in der grau-violetten Mischfarbe sehen können. Die Dominanz mit der sie sich gleich zu Beginn vorfinden, kann buchstäblich je nach Laune verschieden sein, d.h. einmal rechts, einmal links.
Bevor jedoch das mittlere Bild seine Mischfarbe erhält, und die Augen darauf zur Ruhe kommen, gibt es meist eine kurze Phase der Unruhe, in der die Farben der mittleren Tafelreihe (ohne bewußtes Zutun des Betrachters) wechseln. Der Wechsel der Farbkombination "rot – blau – rot" und "blau – rot – blau" verrät eine klare Verschiebung der Dominanz von einem Auge auf das andere und zurück.
Wie es jedoch zu Farbkombinationen wie "blau – blau – blau" (Abb.26-6c) oder "blau – rot – rot" (Abb.26-6d) kommen kann, ist uns noch nicht klar. In der Regel gelingt es jedem Betrachter im Laufe der Zeit, jede beliebige Kombination der mittleren Tafelreihe herbei zu führen, ohne das er jedoch sagen könnte, wie er das tut.
In der Tat scheinen die Tafeln eine Art Feedbck-Anordnung zu sein, die es erlaubt, auf die Lateralität willentlich Einfluß zu gewinnen, und etwaige Unausgewogenheiten zu beheben. Unsere Beobachtungen bei umtrainierten Linkshändern, die ihr gestörtes räumliches Sehvermögen mit Hilfe der Tafeln zurückgewinnen konnten, legen die Vermutung nahe, daß sich mit Hilfe der Tafeln eine Verbindung zwischen einer visuellen Lateralität und den ihr zugrunde liegenden zerebralen Gegebenheiten herstellen läßt, über die es möglich ist, auf beide dauerhaften Einfluß zu nehmen. Hier tut sich ein interessantes Feld für weitere Untersuchungen auf.
Die Tafeln von Chartres als Zugang zum kollektiven Unbewußten
Das Bewußtwerden verdrängter Bewußtseinsinhalte
Es wurde schon darauf hingewiesen, daß der Betrachter der Tafeln sich in einen hypnotischen Zustand begibt, in dem er jedoch durch seine visuelle Verankerung mit Hilfe der Tafeln hell wach bleibt und alles, was in ihm und um ihn herum geschieht, sehr klar wahrnimmt. Etwaige starr überbetonte laterale Dominanzen lernt er auszugleichen, die sakkaden beruhigen sich, Selbstgespräche hören auf: es wird still in ihm.
Aber nicht ganz. Denn in dieser Stille geschieht es immer wieder, daß unvermittelt lange vergessene Stimmungen, Bilder und Scenen aus früheren Lebensjahren ins Bewußtsein dringen, die stark emotionsgeladen sein können. So kann es geschehen , daß jemand, der lange Zeit ganz ruhig vor seinen Tafeln saß, plötzlich in lautes weinen ausbricht, zu zittern beginnt oder einen Lachanfall bekommt. Diese spontanen katharischen Entladungen dauern selten länger als 10 Minuten. Bei ihnen erweisen sich die eingangs erwähnten zwei Arten zu schauen als extrem hilfreich:
Der weiche Blick, der dem Betrachter der Tafeln inzwischen geläufig ist, verhindert, daß das innere Geschehen ihn völlig vereinnahmt. Er ermöglicht es ihm, auch bei sehr starken Erregungszuständen die visuelle Verankerung auf der mittleren Tafelreihe beizubehalten und die Vorgänge mit allen Sinnen bewußt zu erleben. Dieser Zustand verhindert eine "totale" Regression und ermöglicht es, auch sehr frühkindliche Gefühle bei vollem "Erwachsenem-Bewußtsein" zu erleben. Die zusammenhänge werden schnell und ohne Hilfe erkannt, was zu einer schnellen und gründlichen Integration bislang verdrängter Bewußtseinsinhalte führt. Die mittlere Tafelreihe, die der Blick während des ganzen Vorgangs nicht verläßt, wird als "Zentrum des Zyklons" empfunden, als Ruhepunkt in mitten des Sturmes. Die Verankerung des Blickes auf den Tafeln gibt eine Zuversicht und eine Klarheit des Blicks, wie sie bei katharischen Prozessen nur selten zu finden sind. Alle, die dergleichen mit den Tafeln erlebt haben, beschreiben ihre Erfahrung als wohltuend und befreiend.
Nach einer solchen Entladung stellt sich eine neue Art von Stille ein, im Vergleich zu der die vorangegangene jetzt als recht unruhig erscheint: die Sakkaden beruhigen sich noch mehr der Blick ist noch klarer, das Bewußtsein noch heller und die geistige Befindlichkeit noch friedlicher als zuvor. So geschieht es, daß sich der Betrachter der Tafeln nach und nach auf eine Bewußtseinsebene "hinabschraubt", die er nur noch in poetischen Worten oder in religiösen Bildern zu beschreiben im Stande ist – wenn überhaupt. Es scheint, das die körperliche und geistige Ruhigstellung vor den Tafeln es dem Unbewußten ermöglicht sich zu öffnen und den Blick in ungewohnte Tiefen der Seele frei zu geben. Daß dabei zunächst das persönliche Unbewußte mit seinen Verdrängungen zum Vorschein kommt, ist nicht weiter verwunderlich. Bemerkenswert ist, daß die Meditation mit den Tafeln auf dem Weg über das persönliche Unbewußte auch den Zugang zu den tiefen Schichten öffnet, die C.G. Jung als das kollektive Unbewußte bezeichnet hat. Und kollektiv scheinen diese tieferen Schichten in der Tat zu sein: die Beschreibungen aller die sie erlebt haben, decken sich. Die Wirkung solcher Erfahrungen auf Leben und Befindlichkeit sind nachhaltig.
Abschließende Bemerkungen
Bis ins letzte Jahrhundert war das runde Labyrinth, das in der Kathedrale von Chartres (in Portalnähe ) den Boden ziert, in der Mitte mit einer Bronzeplatte versehen, auf der Theseus abgebildet war, ihm zur Seite Ariadne mit ihrem Faden und der Minotaurus. In der Tat kann ich mir kein treffenderes Symbol vorstellen, um die Erfahrungen zu beschreiben, die in der Betrachtung der Tafeln von Chartres ausgelöst werden. Die Labyrinthischen Wege des Unbewußten, in denen unbekannte Schrecken lauern, sind nur mit Hilfe des Fadens begehbar, den Ariadne dem Theseus mitgibt, bzw. mit Hilfe der Tafeln oder ähnlicher Hilfsmittel, die als geistige Verankerung den Halt geben, der notwendig ist, will man sich nicht verlieren.
Die Erbauer der Kathedrale von Chartres, so mein ich, wußten sehr wohl, was sie taten, als sie diesen monumentalen Sakralbau gleichsam auf der Basis der Tafeln errichteten. Es scheint, als hätten sie angesichts der dunklen Zeiten, die sie über die damalige Welt hereinbrechen sahen,
versucht, ihr Wissen um diese Technik der Bewußtseinserweiterung in verschlüsselter aber unübersehbarer Form späteren – und besseren – Zeiten zu überliefern.
Die Zigeuner konnten sich wohl dank ihre mobilen Lebensweise der damals so gründlichen Säuberung durch die Heilige Inquisition entziehen und haben so das Wissen bewahrt, das uns den Schlüssel zu den Tafeln an die Hand gibt. An uns ist es nun, dieses Erbe anzutreten und uns ein eingehendes Verständnis der Prozesse zu erarbeiten, auf denen die Wirksamkeit dieser Technik beruht.
Quelle : http://www.weltkenner.de/web/texte/tvc-beschreibung.html
Hier folgt eine E-Mail an Herrn Pennington, der obige Meditation im Internet vorstellte.
Ein Beispiel für die Wirkung der Meditation mit den Tafeln von Chartres
Immer wieder bekommen wir Rückmeldungen von Menschen, die selbständig mit den Tafeln von Chartres meditieren.
Hier ist eine e-mail wieder, die die Wirkungen der Meditation sehr treffend beschreibt:
Dear Mr. Pennington,
vor einiger Zeit rief ich bei Ihnen an, um Ihnen für die Veröffentlichung des Textes "Die Tafeln von Chatres" zu danken.
Nun muß ich mich nochmals an Sie wenden, um Ihnen die Frage zu stellen, ob das, was ich erlebe, im Rahmen des "Normalen" liegt, und ob dies evtl. von der Arbeit mit den Tafeln hervorgerufen wird. Ich habe nämlich zur Zeit das Gefühl, ein wenig "verrückt" zu werden...
In meinem Geist erscheint ein Bild von den zwei Realitäten, die sich "überschneiden", deckungsgleich werden, Außen- und Innenwahrnehmung werden eins. Der Bedeutungsinhalt äußerer Umstände und meiner Handlungen wird klar, ich bekomme erstmals ein Konzept von "gut" und "böse" und "werde ganz Welt". Gleichfalls lösen sich Identifikationen auf. Eine unglaubliche Metamorphose!
Ist es schizophren zu glauben, jeder Mensch nimmt die Wirklichkeit anders wahr? Eigentlich nicht, aber resultiert die individuelle Wahrnehmung aller Wesen nicht auch durch allgemein gültige Naturgesetze?
Ich verstehe nicht so ganz, was hier geschieht, aber falls ich mit meiner Ahnung recht haben sollte, dann ist es wunderbar... (ist es die Synchronisation beider Gehirnhälften, die das bewirkt?). Aber schon nach knapp einem Monat unregelmäßigen Übens?
Entweder läuft in meinem Schädel etwas gehörig schief, oder alles bestens. Was meinen Sie?
Regards,
N. N.
Alles bestens! Genau diese Wirkungen sind es, die die Tafeln so wertvoll machen. Was sonst? G. P.
Quelle : http://www.lenzwald.de/artbericht.htmlNochmal zurück zum „weichen Blick“, etwas verständlicher geschrieben:
Die zweite Technik ist die Divergenz- oder Weitsehtechnik. Sie ist etwas schwieriger zu erlernen als die Schieltechnik und kommt bei den meisten der modernen Cyberoptics zur Anwendung. Hier muß man durch das Bild absichtslos hindurchschauen, so als würde man auf einen Gegenstand hinter der Bildebene schauen. Die Aufmerksamkeit darf dabei keinesfalls auf dem Bild ruhen. Hier kann man sich im Anfang dadurch behelfen, daß man ein wenig oberhalb der Tafel ein Objekt in größerer Entfernung anpeilt, viel-leicht die Zimmertür oder ein Bild an der gegenüberliegenden Wand. Auch durch diese Technik kommt es zu einer Verdoppelung der Teilbilder auf der Tafel, nur daß diesmal das linke Auge das linke Teilbild und das rechte Auge das rechte Teilbild ansieht. Wiederum muß man dann erreichen, diese verdoppelten Teilbilder in der Mitte zur Deckung zu bringen.
Die Faszination des magischen Blicks liegt im Aussehen des in der Mitte entstehenden magischen Bildes. Es beweist deutlich, daß das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Durch die veränderte Perspektive der von den beiden Augen gesehenen Einzelbilder verleiht ihm unser Gehirn eine dritte Dimension. Bleiben wir zuerst bei der Tafel von Chartres. Die in der Mitte entstehende dritte Symbolreihe scheint auf geheimnisvolle Weise aus der Bildebene herauszutreten. Bei der Schieltechnik schwebt sie scheinbar vor dem Bild - genau in dem Punkt, in dem sich die Blickrichtungen der Augen kreuzen. Bei der Weitsehtechnik hingegen rückt das dreidimensionale magische Bild hinter die Bildebene, da sich bei dieser Technik die Blickrichtungen erst hinter dem Bild kreuzen.
Gleiches geschieht bei den computererzeugten Illusionsbildern. Die ur-sprünglich ebene Fläche mit dem Farbmuster rückt nach hinten, wie in einen Guckkasten, und davor entfaltet sich das dreidimensionale Bild. Die Wirkung steigert sich noch dadurch, daß dieses magische Bild aus sich heraus zu leuchten scheint.
Über diese Äußerlichkeiten hinaus jedoch vermittelt uns der magische Blick einige faszinierende Erkenntnisse und Möglichkeiten:
Was wir bei Benutzung des magischen Blicks so plastisch und leuchtend vor Augen sehen, ist etwas, was "objektiv" gar nicht da ist. Speziell bei Benutzung der klassischen Meditationstafel von Chartres sieht man, daß Realität und Fiktion vertauscht werden. Die wirklich vorhandenen Farbsymbole werden durchsichtig und illusionär, wäh-rend das wahre Illusionsbild zum Greifen real wirkt. Versucht man dann, nach ihm tatsächlich zu greifen, löst es sich in Nichts auf.
Auch unsere gewohnten Vorstellungen von Perspektive verkehren sich ins Gegenteil: Bei der Schieltechnik kommt uns das magische Bild entgegen, wird dabei aber kleiner, während bei der Weitseh-technik das Bild von uns fortwandert und dabei größer wird.
Am wichtigsten jedoch dürfte der Wert des magischen Blickes in der Me-ditationspraxis sein. Was - so werden Sie vielleicht fragen - haben diese merkwürdigen Sehtechniken mit Meditation zu tun? Eine ganze Menge.
Um dies zu erkennen, möchten wir Sie zu einem kleinen Abenteuer einladen.
"Das Spiel mit dem Gehirn" N
Schauen Sie auf die Tafel von Chartres. Versuchen Sie, mit einer der beiden Techniken das magische Bild in der Mitte zu er-zeugen. Es ist im Moment egal, welche Form des magischen Blickes - die konvergente oder die divergente - Sie verwenden. Benutzen Sie die Tech-nik, die Ihnen leichter fällt.
Die meisten Menschen scheinen zu einer der beiden Techniken einen leichteren Zugang zu haben. Es scheint so zu sein, daß Weitsichtigen das konvergente Sehen leichter fällt, während Kurzsichtige die Divergenzme-thode bevorzugen. Auch hier kehrt sich also alles um. Wenn Sie gesunde Augen haben, dürften Ihnen beide Techniken gelingen. Wenn nicht, so liegt es nur an fehlender Übung. Es gibt inzwischen hervorragende Lehrbücher zum Erlernen des magischen Blicks, in denen Sie zusätzliche Hinweise fin-den können.
Nehmen wir also an, Sie haben das magische Bild in der Mitte der Tafel von Chartes vor Augen. Sollten Sie schon Erfahrung mit den Cyberoptics haben, werden Sie jetzt einen weiteren fundamentalen Unterschied bemer-ken: Während nämlich das computererzeugte Illusionsbild sich entfaltet und dann zur Ruhe kommt, kommt bei dieser Tafel erst jetzt so richtig Le-ben auf: Die Farben der linken und rechten Teilbilder sind ja vertauscht, und noch dazu auf so gemeine Weise, daß das Gehirn bei der Beurteilung des Gesamtbildes ganz schön ins Schwitzen gerät.
Wenn die Augen nämlich normalerweise dem Gehirn widersprüchliche In-formationen liefern, so gelingt es ihm in der Regel, dennoch ein sinnvolles Bild zusammenzustellen, indem es notfalls die von einem Auge gelieferte Information einfach unterdrückt. In diesem Fall beruht der Widerspruch darauf, daß die Farbinformation nicht einheitlich ist. Das Gehirn kann sich nicht entscheiden, ob die Symbole in dem magischen Bild blau oder rot sein sollen. Doch hier funktioniert der Unterdrückungsmechanismus nicht mehr, da beide Augen Informationen in beiden Farben liefern. So springt der Farbeindruck beim magischen Bild eine Zeitlang zwischen Rot und Blau hin und her. Dann - nach einer gewissen Zeit - entsteht daraus der Mischton Violett, und das Bild kommt zur Ruhe.
Gerade dies ist der bedeutsamste Teil des Experiments, viel wichtiger viel-leicht als der Vorgang des Schielens an sich. Wir wissen, daß das linke Auge seine Informationen über die Nervenbahnkreuzung vorrangig an die rechte Gehirnhälfte weiterliefert, während das rechte Auge in erster Linie die linke Gehirnhälfte bedient.
Unsere beiden Gehirnhälften jedoch erfüllen teilweise recht unterschiedli-che Aufgaben. Die linke Hälfte ist in erster Linie für das analytische, ratio-nale, zeitorientierte Denken zuständig. Hier sind die Sprache und mathe-matische Fähigkeiten angesiedelt. Die rechte Hälfte dagegen ist eher räum-lich, bildhaft und ganzheitlich orientiert, ist musisch begabt und kreativ.
Bei den meisten Menschen dominiert in unserer heutigen Gesellschaft das linkshirnige Denken, während unsere rechte Gehirnhälfte eher in unseren Träumen und Phantasien zu Worte kommt. Im Alltag führt sie eher ein Schattendasein. Dies hindert viele Menschen daran, in einen meditativen Zustand überhaupt zu gelangen. Entweder die linke Gehirnhälfte weigert sich, für eine kurze Zeit die Führungsrolle abzutreten. Gedanken schießen einem durch den Kopf, man kann nicht abschalten, der gewünschte Ent-spannungseffekt der Meditation tritt nicht ein.
Was auch vielen Menschen in solch einer Situation passieren kann: da wäh-rend der Meditation im allgemeinen nicht viel Interessantes passiert, zieht sich die linke Gehirnhälfte mit ihrem zeitorientierten Denken, die immer auf "Action" aus ist, irgendwann völlig zurück und überläßt das gesamte Feld ihrer Nachbarin. Der Effekt ist, daß der Mensch in der Regel ein-schläft. Auch hier hat er sein Ziel der Meditation verfehlt.
Sehen wir nun, was beim Betrachten der Tafel von Chartres geschieht. Sie bildet ein einfaches Meßinstrument, mit dessen Hilfe Sie jederzeit feststel-len können, welche Ihrer Gehirnhälften gerade aktiv ist.
Nehmen wir an, Sie würden die Konvergenztechnik benutzen und sehen im magischen Bild überwiegend die Farbverteilung Rot-Blau-Rot. Da bei Konvergenztechnik dieses Teilbild mit dem rechten Auge gesehen wird, heißt dies, im Moment ist Ihre linke Gehirnhälfte aktiv (bei Verwendung der Divergenztechnik ist es übrigens genau umgekehrt).
Irgendwann jedoch wird das Bild wegen der widersprüchlichen Informatio-nen auf Blau-Rot-Blau umspringen. Das bedeutet dann aber, daß Ihre rechte Gehirnhälfte in diesem Moment die Führung übernommen hat. Dieses Spiel geht immer so weiter, bis - so sagten wir - alle drei Symbole violett erscheinen. Das heißt aber, daß die Bilder beider Augen jetzt gleichberech-tigt gesehen werden. Beide Gehirnhälften sind also gleichermaßen aktiv oder - wie die Gehirnforscher sagen - synchronisiert.
Bevor wir über die Konsequenzen reden werden, wollen wir das Abenteuer zu Ende führen. Die Tafel von Chartres kann nicht nur als Anzeiger fungieren, um Ihre Gehirnaktivitäten sichtbar zu machen, ohne daß Sie sich dafür einen teuren Elektro-Enzephalographen kaufen müßten. Sie kann auch als Biofeedback-Gerät dienen, d. h. Sie können lernen, Ihrem Gehirn Befehle zu erteilen, auf Wunsch "Rot-Blau-Rot" oder "Blau-Rot-Blau" sichtbar zu machen. In Wirklichkeit lernen Sie dadurch natürlich, Ihre Gehirnhälften bewußt ein- und auszuschalten. Spielen Sie also noch ein Weilchen mit Ih-ren Gehirnhälften und lernen Sie dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Bewußtseinszustände "linke Gehirnhälfte aktiv" und "rechte Gehirnhälfte aktiv" und "beide Gehirnhälften synchronisiert" voneinander unterscheiden. Das willentliche Umschalten ist für Ihre weitere spirituelle Entwicklung sehr wichtig, und Sie wollen ja bestimmt nicht für den Rest Ihres Lebens mit einer magischen Tafel vor der Nase herumlaufen!
Was bedeutet nun Gehirnsynchronisation in der Praxis? Wenn Sie den Zu-stand des gleichmäßigen Violett auf der Tafel schon erreicht haben, so kön-nen Sie bestimmt einiges auf diese Frage antworten.
Zunächst bemerkt man, daß ein Zustand innerer Ruhe einkehrt. Auch die Gedankenflut des inneren Dialogs, die normalerweise den ganzen Tag in uns abläuft, verstummt allmählich. Die linke Gehirnhälfte hat sich also in Reih und Glied eingeordnet und ist nicht mehr so vorlaut wie sonst. Gleichzeitig ist sie aber vollkommen da, denn sie muß ja ihren Teil zur Er-zeugung der violetten Farbe beitragen. Die Gefahr des Einschlafens ist also nicht gegeben.
Gleichzeitig kann die rechte Gehirnhälfte einiges von ihren Fähigkeiten hervorbringen. Es können kreative Ideen in uns aufsteigen, aber auch un-vermutete traumartige Bilder. Das gewohnte Zeitgefühl, das uns so rastlos macht, weil es den ganzen Tag minutiös in Termine einteilt, tritt etwas in den Hintergrund, um Platz zu machen für die Erfahrung des zeitlosen Rau-mes. Vergessen wir nicht - die rechte Gehirnhälfte spricht nicht, sie erlebt!
All dies geschieht bei vollem Wachbewußtsein, denn so lange das magische Bild vor unserem Auge Bestand hat, haben wir die Garantie, daß auch die linke Gehirnhälfte voll bei der Sache ist. Sie hat nur für einige Zeit Rede-verbot.
Genau dies - so werden Sie uns sicher zustimmen - erwartet man im allge-meinen von einem fruchtbaren meditativen Zustand. Es gibt unseres Wis-sens kein anderes Verfahren als die Tafel von Chartres, mit dem die Ge-hirnsynchronisation und das Erreichen meditativer Zustände so schnell und leicht möglich ist. Gleichzeitig ermöglicht uns der Biofeedback-Mechanis-mus der Tafel jederzeit die volle Kontrolle über unsere Fortschritte - und so etwas lieben wir Europäer doch ganz besonders!
Wenn Sie übrigens Schwierigkeiten damit haben, bei der Tafel von Chartres das magische Bild zu erhalten, so empfehlen wir Ihnen, zuerst einmal mit den Cyberoptics zu üben, die Sie ja in jedem Laden kaufen kön-nen. Die meisten 3D-Sehschulen gehen zwar umgekehrt vor und vermitteln die Technik des magischen Sehens zuerst mit Hilfe geometrischer Farbflä-chen als Vorübung für die computererzeugten Bilder, doch unserer Erfah-rung nach ist dieser Weg grundfalsch.
Hierfür gibt es zwei wesentliche Gründe. Der erste ist, daß die geometri-schen Objekte, also auch die Tafel von Chartres, eine viel größere Tiefe aufweisen als die meisten Cyberoptics. Dies ermöglicht zwar eine größere Tiefe der Bewußtseinsveränderung, verlangt dafür aber auch ein wesentlich stärkeres Verstellen der Augenposition, was dem Anfänger schwerfallen dürfte. Zweitens ist das dreidimensionale Bild, das sich bei den Cyberop-tics entfaltet, in der Regel viel konkreter als die abstrakten geometrischen Muster und bietet daher dem Gehirn einen Anker, an dem es sich festhalten kann. Es fällt einem Anfänger daher sehr viel leichter, ein computerer-zeugtes Illusionsbild für einige Zeit festzuhalten.
Steigen wir jetzt wieder in unser Gespräch mit Gabor ein. An der Stelle, an der wir zuletzt unterbrochen hatten, hatten wir beide die gleiche Übung mit der Tafel von Chartres gemacht, die auch im neunten Abenteuer beschrie-ben ist. Anschließend sprachen wir darüber.
Gabor: Diese Übung ist eine kleine Hilfe, um sich einzustimmen in eine Synchro-nisierung der beiden Bewußtseinszustände des ganzheitlichen und des in-tellektuellen Denkens und Sehens. Es ist aber keine schlagartige Erweite-rung des Bewußtseins dadurch möglich. Erst über einen längeren Zeitraum kann man sich an die Hirnsynchronisation gewöhnen.
Ich meine, es ist so: Im Anfang hat der Mensch das Problem, die Sinnesak-tivität der materiellen Empfangsanlage eures Körpers, die mehr auf äußere Dinge eingestellt ist, bewußt auszurichten auf die Innenwelt, und deshalb ist seine Denkweise auch ein wenig steril und hat die Eigenschaft, die Dinge nach den äußeren Gegebenheiten zu beurteilen. Nicht aber im Schlaf. Dort wird er erst einmal aus dem äußeren Erleben fortgeführt, und später kommen die inneren Eindrücke hervor, er träumt. Es ist sicher einfacher, im Traum es zu lernen, als am Tage. Aber hierzu müßt ihr erst geübte Onei-ronauten sein. Deshalb ist es wichtig, am Tage einige kleine Übungen ein-zuschalten.
Die Hinweise, die ich euch gebe, dienen auch der Bewußtseinssteuerung. Denke etwa an die weiße Papierseite, die euch innen und außen vor Augen führte. Sei im Sinne des Klardenkens immer bereit, Neues aufzunehmen. Sieh, daß die kleine Farbtafel dir schon viel zeigte über die Hälften deines Gehirns und die Möglichkeiten der Steuerung. Da ist es immer so, daß eine im Vordergrund steht, bei euch meist die linke, die als Nebeneffekt den Glauben an die Innenwelt stört. Lasse es wechseln und sei immer bereit hinzuschauen und es eins werden zu lassen.
Erneut müssen wir kurz unterbrechen. Immer wieder weist Gabor uns darauf hin, daß die Synchronisation der Gehirnhälften für ihn nur Mittel zum Zweck ist, um die Bewußtseinszustände des Wachens und Träumens fester aneinander zu ankern. Gerade der magische Blick ist hierfür besonders geeignet, bes-ser vielleicht als jede andere Methode der Gehirnsynchronisation, von denen es ja inzwischen viele gibt. Denken wir etwa an die verschiedenen Hemi-Sync-Cassetten, bei denen durch spezielle Musik, ebenfalls compu-tererzeugt, das gleiche erreicht wird. Oder an die Mind Machines, bei denen durch asynchrone Lichtblitze und Tonimpulse eine Synchronisation angestrebt wird.
Demgegenüber hat die Methode des magischen Blicks nicht nur den Vor-teil, daß sie viel einfacher ist (und auch keiner teuren Anschaffungen be-darf), sondern auch, daß die dafür nötigen Augenbewegungen an sich schon der Verankerung des Traumzustandes im Wachbewußtsein dienen. Genau wie die Augenbewegungen, die wir im sechsten Abenteuer übten, kommen auch die Augenstellungen des konvergenten und divergenten Schielens im Traumschlaf recht häufig vor, ganz im Gegensatz zum Wachzustand, in dem wir ja, wie anfangs gesagt, meist immer nur einen Punkt im Raum starr fixieren. Auch der magische Blick simuliert also einige der charakteri-stischen schnellen Augenbewegungen im Tageserleben.
Dies klingt vielleicht im ersten Moment für Sie überraschend, denn es hat den Eindruck, als würde man das magische Bild, wenn es sich erst einmal entfaltet hat, genauso fest anstarren, wie es beim normalen Sehen ge-schieht, nur eben mit einer anderen Augenposition. Das ist jedoch nicht der Fall. Um das magische Bild überhaupt scharf zu stellen und dann zu halten, müssen die Augenmuskeln ständig winzige Bewegungen zur Feinkorrektur machen - etwa 200 pro Sekunde! Eigentlich sollte dies beim gesunden, ent-spannten Sehen immer der Fall sein, nur haben die meisten von uns dieses entspannte Sehen längst verlernt. Die Folge ist, daß wir normalerweise mit verkrampfter Augenmuskulatur in die Gegend starren und schließlich Seh-fehler entwickeln, die dann vom Arzt mit der Verordnung einer Brille kor-rigiert werden, ohne an den Ursachen auch nur das Geringste zu ändern. Der magische Blick kann Ihnen also sogar helfen, Fehlsichtigkeiten mit der Zeit zu beheben, zumindest wenn sie nicht zu stark sind. Auf jeden Fall ist diese Form des Sehens den entspannten Augenbewegungen im Traum viel ähnlicher als unsere zumeist falsche und verkrampfte Sehtechnik im Alltag.
Schließlich wollen wir auch nicht unerwähnt lassen, daß der magische Blick eine der machtvollsten Methoden zur schnellen Öffnung des Stirn-chakras oder dritten Auges darstellt. Was das bedeutet, haben wir ja im letzten Kapitel schon angedeutet.
Wir konnten mit Hilfe von Auravisions-fotografien nachweisen, daß eine nur 15minütige Meditation mit der Tafel von Chartres in der Lage ist, die Aurafarben oberhalb des Kopfes selbst nach vorangehender Stressbelastung in blaue bis blauviolette Bereiche an-zuheben - genau die Farben des Stirnchakras.
Doch im Verlauf unseres Gesprächs hat Gabor schon kurz angedeutet, daß er die ganze Thematik noch in einen größeren Zusammenhang stellen möchte. Der Mensch hat nicht für umsonst fünf Sinne und nicht nur einen, und der visuelle Sinn wird ohnehin in unserer Gesellschaft - auch was spi-rituelle Praktiken anbelangt - sehr oft einseitig überbewertet. Welche Mög-lichkeiten im magischen Hören oder magischen Fühlen liegen könnten, das erforschten wir im weiteren Verlauf unserer Diskussion mit Gabor.
Gabor: Ich möchte jetzt eine kurze Stillepause von insgesamt etwa fünf Minuten einschieben. Währenddessen möchte Flora bitte innerlich die Gedanken auf mich richten. Direkt sieht sie dann ein Bild, das ihr sagen soll, worum es mir geht.
(Kurze Pause. Grazyna versetzt sich in Trance)
Grazyna: Zuerst hatte ich den Gedanken, daß man solche Übungen wie mit der Farbtafel mit allen fünf Sinnen machen sollte. Dann kam mir der Gedanke einer Realitätsverschiebung, dann ein Fließen der Realitätsein-drücke, dann Durchdringen.
Franz: Mit Fühlen und Hören kann ich es mir gut vorstellen. Man spielt sich z.B. in beiden Ohren unterschiedliche Musikstücke vor, oder man faßt mit der linken Hand in kaltes und mit der rechten Hand in warmes Wasser.
Grazyna: Auf jeden Fall kam es auf das Fließen, Verschieben und Durchdringen der Realitäten an und auf die bewußte Erzeugung einer ande-ren Realität, als man sie vorher wahrnahm. Die Realität, wo die beiden un-terschiedlichen Sinneseindrücke sich überlagern, ist mehr als die Summe der beiden einzelnen.
Gabor: Ich meine, ihr lernt so zumindest, mit den Sinneseindrücken von außen kriti-scher umzugehen und ihnen ab und zu auch zu mißtrauen. Es heißt bei euch, die Sinne lieferten ein Bild der Wirklichkeit. In Wirk-lichkeit aber liefern sie nur ein Bild eures inneren Denkens. Es ist so wie bei den Augen. Ihr seht auf der Farbtafel einmal eine rote und dann wieder eine blaue Fläche, am Ende eine violette. Keine von ihnen ist "die" Reali-tät. In jedem Moment kann es sich ändern. Beim Fühlen ist es auch so. Ihr könnt eine Hand auf etwas Weiches und die andere auf etwas Hartes legen und die Eindrücke sich mischen lassen. Übt das einmal mit geschlossenen Augen, damit ihr auf den Gefühlseindruck konzentriert seid.
(Kurze Übung)
Grazyna: Ich habe zu-erst die Vereinigung für eine gewisse Zeit erreicht, dann habe ich die Eindrücke bewußt hin- und herhopsen lassen. Danach wollte ich wieder die Vereinigung erreichen, und das dauerte schon länger. Am Ende hatte ich das Gefühl, überhaupt nichts mehr zu fühlen. Ich habe kein Wort dafür, um es zu beschreiben.
Franz: Ich hatte auch so ein merkwürdiges Gefühl des Hin- und Her-hopsens. Ich konnte mich am besten entweder auf das eine oder das andere Gefühl konzentrie-ren. Ich glaube, diese Übung ist schwerer als die Se-hübung. Es kommt eben im Leben häufiger vor, daß man mit beiden Hän-den unterschiedliche Materialien anfaßt, als daß man mit beiden Augen unterschiedliche Bilder sieht. Der unterschiedliche Gefühlseindruck ist uns nicht ungewohnt genug, um in unserem Gehirn etwas Neues auszulösen.
Gabor: Ich meine, das erschütterndste Erlebnis für einen Menschen ist es, über das Hören die Gehirnhälften zu synchronisieren. Ich denke, da ist die einfachste Methode, den beiden Ohren verschie-dene Informationen an-zubieten.
(Wir problerten es mit zwei Tonbandgeräten und zwei Kopfhörern. Im lin-ken Ohr erklang Tschaikowskys Klavierkonzert b-moll, im rechten Chopins Kla-vierkonzert f-moll).
Franz: Durch die verschiedenen Tonarten klang es etwas atonal, sprang aber dann wieder von den Melodien hin und her.
Grazyna: Dann aber entwickelte sich eine völlig neue Harmonie, die nichts mit der Harmonie der einzelnen Stücke zu tun hat. Es war wunder-schön.
Gabor: Ihr habt gehört, daß im Ohr sich etwas Konkreteres abspielt als beim Sehen oder Fühlen. Das Ohr ist zweifellos das Organ, das beim Men-schen am schnellsten veränderte Bewußtseinszustände in Gang bringen kann. Ihr könnt zu experimentieren versuchen sehen, was daraus ent-steht. Musik zu mischen, ist eine Möglichkeit, es ist aber auch eine hochinteres-sante Möglichkeit, ein und dieselbe Musik links etwas verzögert gegen rechts zu hören. Dies soll nur um we-nige Sekundenbruchteile geschehen und kann auch ein Erlebnis besonderer Tiefe ermöglichen. Dies würde etwa den dreidimensionalen Illusionsbildern entsprechen, die ja auch durch eine leichte Verschiebung der Perspektive entstehen.
Ihr habt selbst gehört, wie eigenartig es klingt, ein inneres Ohrengewimmel sich zu erzeugen. Beim Fühlen, sagtest du, ging es ohne Probleme. Es ist euch nicht ungewohnt, links und rechts etwas Unterschiedliches zu fühlen. Die Augen machen da schon et-was mehr Probleme. Sie haben die Neigung zu integrieren und einen großen dreidimensionalen Eindruck vermitteln, der das Mischbild ent-stehen läßt. Im Ohr hingegen bleibt eine Mischung beste-hen, die nicht ein-fach zu durchschauen ist. Doch auch hieraus entsteht eine neue Gesamtheit, eine Harmonie, die man innerlich hören kann.
Die eigentliche Bewußtseinsschulung ist gar nicht so schwer, es ist bloß nicht einfach, euch zu erklären, worauf es ankommt. Es geht um die Ein-stimmung und Integration in euch. Ihr sagt immer, daß ihr Denken und Fühlen in Einklang bringen müßt. Das ist nur eine unvollkommene Um-schreibung, denn ihr fühlt auch links und denkt auch rechts. Es geht mehr um die Einheit von Raum und Zeit oder die Einheit von Teil und Ganzheit, so daß es insgesamt euch klar wird, daß die Teile, die ihr erkennt, sich als Ganzes in Einem befinden. Ihr seht es noch zu sehr im Sinne des Ego, und da ist eine Kerze, die vor euch steht, natürlich nicht in eurem Ich enthalten. Aber sobald ihr euch vom Ego lösen könnt, könnt ihr durchaus lernen, euch eins mit ihr zu fühlen.
Es ist in der Praxis meist umgekehrt. Man spürt innerlich die Einheit und löst damit die Konzentration auf das Ego, denn es trennt zwischen den Dingen des Ich und des Du. Ich denke, es muß hierfür sehr ausdauernd geübt wer-den, sonst geht euer Sinn zu sehr in die Richtung des alten Den-kens.
Ich möchte aber noch einmal auf den Prozeß des magischen Sehens zu-rückkommen, um ihn auf eine breitere Grundlage stellen. Ich denke, viele Menschen wissen gar nicht, was sie da für machtvolle Instrumente in den Händen halten.
Der Unterschied zwischen den beiden Sichtweisen ist folgender: im kon-vergenten Schie-len erreicht man eher die inneren Welten, im weitsichtigen Schauen eher die Stille und den Seinszustand. Ich meine, es ist klar: aus dem weiten Schauen, wie es bei den Tie-fenbildern meist üblich ist, geht der Blick in die Ferne, deshalb auch vom Menschen weg und in den Bereich des Unsagbaren. Im konvergenten Schielen dagegen geht der Blick in die Nähe, auf den Menschen zu, und deshalb in eine tiefe Schicht des Unbe-wußten. Hier können direkt sich Bilder manifestieren, an die man gar nicht gedacht hat.
Es ist die Regel, daß im weiten Blick schneller Ruhe aufkommt als im en-gen. Dafür kommt im engen Blick schnel-ler die Trance auf. Ihr kennt es von der Hypnoseein-leitung, bei der oft ein enger, schielender Blick benutzt wird.
Auch die meisten Bilder in drei Dimensionen haben zusätzlich eine Dimen-sion nach vorn, d. h. man kann sie auf beide Arten betrachten. Das Bild springt entweder nach hinten, so wie üblich, oder nach vorn. Es sieht dann wie ein Negativbild, ähnlich einer Kuchenform, aus.
Die nächste Regel ist: Die Stärke der Bewußtseinsveränderung hängt davon ab, wie weit man die Augen ausein-ander bzw. zusammenführen muß. Ein Bild, das nur eine geringe Umstel-lung der Augen benötigt, verändert das Bewußtsein nur schwach. Je mehr man die Augen verstellen muß, desto tie-fer kann man gehen. Man kann es auch am Bild genau erkennen, ob es für tiefergehende Bewußtseinszustände geeignet ist, indem man beurteilt, wie groß seine Tiefe in der dritten Di-mension ist. Dies geht einher mit der Ver-stellung der Augen.
Ich sage euch, daß die Tafel von Chartres eine sehr große Tiefe hat, tiefer als die meisten 3D-Bilder. Man sieht es nicht sofort, aber es ist so. Ihr müßt sehr stark die Augen verstellen, um das Tiefenbild klar und deutlich zu se-hen. Dies führt zu einem recht tiefen und ausgeglichenen Meditationssta-dium.
Noch eine Regel möchte ich sagen, daß nämlich die meisten Meditations-symbole mehr geben können als die konkreten Bilder in drei Dimensionen. Diese eignen sich mehr zum Üben, da sie sehr plastisch sind und die Augen trainieren, weil das Gehirn leichter eine konkrete Gestaltform sich merkt und sich darauf schnell einstellt. In den mehr abstrakten Motiven der klas-sischen Meditationstafeln ist dagegen tiefere Meditation möglich, weil sie nicht so konkret sind und daher auch die Gedanken nicht so an sich fesseln.
Es gibt übrigens Meditationsbilder, die sich noch besser eignen würden als die Tafel von Chartres. Ihre Kraft liegt im Alter und in den Proportionen, aber dies genauer zu erklären, würde im Moment zu weit führen. Ihre Geometrie ist genau festgelegt durch die Flächen, die dort zu finden sind, aber die Form ist neutral. Individuell kann man für einen bestimmten Men-schen noch eine bessere Form finden. Mandalas sind bei Einweihungen meistens individuell den Menschen verliehen worden und haben ihnen ganz konkrete Hilfen gegeben.
Solche persönlichen Meditationssymbole ermöglichen eine besonders tiefe Ausrichtung nach innen oder ins Unendliche, je nachdem, wie man sie an-wendet.
Es handelt sich hierbei zumeist um Symbole, die rechts und links nicht identisch sind und erst in der Überlappung die endgültige Form ergeben. Es könnte zum Beispiel links ein Dreieck sein und rechts ein Kreis, der ins In-nere des Dreiecks zu transportieren ist. Dies ist nur ein Beispiel, aber sol-che Man-dalas können immens machtvoll sein.
Noch eine kurze Bemerkung zum dritten Auge. Es hat, wie ihr alle wißt, zwei Ausgänge. Einer davon geht nach hinten, es ist genau der Punkt, an dem man das Gefühl hat, von hinten angeschaut zu werden. Der innere Sinn des Sehens ist da angelegt, man sieht nicht direkt, aber man fühlt den Menschen, der einen anstarrt.
Die Öffnung des dritten Auges ist in den Einweihungsriten der alten Völker eine wichtige Methode gewesen. Das heißt nicht, daß bei anderen Men-schen dieses Chakra blockiert ist, keineswegs, sondern es heißt, daß das dritte Auge aktiviert wird, sich mit hoher Geschwindigkeit auf Wunsch drehen zu können. Ihr wißt, was Drehungen bewirken können in der Medi-tation. Da habt ihr Beispiele aus den Tanzmethoden, aber auch aus der Bio-energie, ihr könnt Drehungen mit eurer Bioantenne am dritten Auge auch dazu nutzen, euch in eine höhere Schwingung zu bringen. Normalerweise dreht es sich nur so schnell wie die anderen Chakren auch. Wenn es sich schneller dreht als die anderen, fließt hier vorrangig Energie, und der Mensch kann Energie verlieren, wenn er es zu lange tut.
Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Zum einen kann man es kurzzeitig machen und hinterher es ausbalancieren, oder aber man dreht alle Chakren gleichmäßig schnell, so daß der Energiefluß insgesamt erhöht ist und man dadurch den Energiestrom im ganzen Körper erhält. Dies ge-schieht bei den Drehübungen der Derwische.
Wenn man aber meditativ nur mit dem dritten Auge arbeitet, so muß man beachten, daß man es hier mit Energiephänomenen zu tun hat, die hinterher zu Ungleichgewichten führen, wenn man nicht aufpaßt. Das Schauen auf die Bilder ist genau der richtige Weg, es ohne Bewegung zu tun, denn hier ergibt sich eine harmonische Innen- und Außenbewegung, die insgesamt ausgeglichen ist. Es ist schwer, euch dies klarzumachen.
Die Augen dienen dem äußeren Leben wie das innere Auge dem inneren. Sehen mit den Augen entspricht aber dem inneren Schauen wie ein Spiegel. Ich bin Gabor.
Dies war also unser Ausflug in die Welt des magischen Blicks. Wir hoffen, daß Ihre Augen trotz aller Abenteuer dieses Artikels noch gerade-aus schauen können. Dies ist und bleibt wichtig, denn dort vor Ihnen liegt der Weg, den Sie im Leben beschreiten wollen und müssen.
![]()
![]()
![]()
Antworten:
Dies ist das Archiv von dem alten Forum "Bewusstsein sehen".
Weitere Antworten sind nicht moeglich, aber der Text kann zur weiteren Diskussion ins neue Forum kopiert werden!
![]()
- Re: Übung für das Sehen der Leuchtstruktur (Mouches volantes) Floco Tausin 05.7.2004 17:32 (0)
• DAS BEWUSSTSEIN SEHEN •